Pfanzenportrait - Knoblauchsrauke

10. April 2025

Knoblauchsrauke (Allaria petiolata) 

Die Knoblauchsrauke (Allaria petiolata) - auch Knoblauchskraut genannt – ist unter Liebhabern von Wildkräutern keine Unbekannte. Das Kraut mit dem knoblauchartigen, pfeffrigen Geschmack kann in der Küche vielseitig verwendet werden. Es liefert uns wertvolle Vitamine und Mineralstoffe und wird sogar gelegentlich als Heilpflanze genutzt. Grund genug dieses Wildkraut einmal auszuprobieren. Sie ist ein typischer Vertreter aus der Familie der Kreuzblütengewächse und verwandt mit  dem Senf, dem Hirtentäschel oder dem Barbarakraut.

Die Knoblauchsrauke ist eine zweijährige Pflanze, die je nach Standortbedingungen 70 bis 110 cm hoch werden kann. Die gezackten Blätter ähneln einer Mischung aus Brennnessel und Gundermann. Markante Merkmale sind die Einkerbungen am Blattstiel sowie der deutlich nach Knoblauch riechende Duft beim Zerreiben der Blätter. Mit zunehmenden Alter der Pflanze wird das knoblauchartige Aroma jedoch deutlich geringer. Die Grundblätter sind meist runder als emporwachsende Blätter, die meist spitz zulaufend sind. Im Gegensatz zum leicht vierkantigen Stängel sind die Blätter außerdem unbehaart.

Die Blüten der Knoblauchsrauke sind weiß und erscheinen meist von Mitte April bis Anfang August. Zur Fruchtreife bilden sich aus den weißen Blüten bis zu 8 cm lange Schoten. Die Samen selbst sind in der Regel nicht größer als 4 Millimeter.

Verwendung in der Küche 
Die Knoblauchsrauke ist ein hervorragendes Wildkraut für die Küche. Sie lässt sich vielseitig verwenden und auch leicht verarbeiten. Außerdem enthält die Pflanze viele Inhaltsstoffe, die einen positiven Einfluss auf unseren Organismus haben. Neben dem knoblauchartigen Geschmack, der verglichen mit Bärlauch oder Knoblauch milder ist, hat der Verzehr von Knoblauchsrauke einen Vorteil: nach dem Essen duftet man nicht nach dem aromenverwandten Zwiebelgewächs.

Ebenfalls roh gegessen werden die Blüten und Blätter der Knoblauchsrauke. Durch das Erhitzen geht das Aroma allerdings verloren. Knoblauchsrauke passt daher super in die kalte Küche, z. B. zur Verfeinerung von Kräuterbutter oder Kräuterquark. Eine andere Möglichkeit den Geschmack der Knoblauchsrauke intensiv zu erleben, ist die Herstellung eines Kräuterpestos. Knoblauchsrauke sollte grundsätzlich nicht getrocknet werden, da es nahezu sein komplettes Aroma verliert. Eine Möglichkeit des Konservierens ist das Einfrieren.

Die Heilwirkung der Knoblauchsrauke ist auf die enthaltenen Senfölglykoside, Saponine und ätherischen Öle zurückzuführen. Senfölglykoside werden zur Bekämpfung von Entzündungen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.

Die Pflanze hat daher eine antibakterielle, antiseptische, wundheilende, schleimlösende und harntreibende Wirkung. Als Tee zubereitet kann die Knoblauchsrauke bei Halsschmerzen und Blasenentzündungen helfen. Ein Tee kann auch gegurgelt werden um Verschleimungen in Hals und Nebenhöhlen zu lösen. Bei Zahnfleischentzündungen kann eine Tinktur oder ein starker Tee ebenfalls zum gurgeln angewendet werden.  

Knoblauchsrauken-Tee
Rezept (1 Tasse):
• 2 TL frische Knoblauchsrauke 
• 250 ml Wasser 
Zubereitung: 
2 TL frische Knoblauchsrauke mit 250 ml heißem Wasser übergießen und zugedeckt 5 Minuten ziehen lassen. Abseihen und 2-3 x tgl. je eine Tasse trinken.

Knoblauchsrauken-Tinktur 
Rezept: 
• 100 g frische Knoblauchsrauke 
• 200 ml 40%iger Doppelkorn
• Schraubglas (z. B. leeres Marmeladenglas) 
• Kaffeefilter zum Filtrieren 
• Tropfflasche aus Braunglas zur Aufbewahrung 
Zubereitung: 
Frische Knoblauchsrauke zerkleinern, in ein verschließbares Gefäß geben. Mit 40%igem Doppelkorn soweit auffüllen, bis alle Teile bedeckt sind. Den Ansatz 2-6 Wochen ziehen lassen und ab und an schütteln. Dann abseihen und die fertige Tinktur in dunkle Fläschchen abfüllen. Die Tinktur kann ersatzweise für den Tee eingenommen werden, z. B. wenn man unterwegs ist. Bei Bedarf in etwas Wasser einnehmen (3 x tgl. 10-50 Tropfen).

Knoblauchsrauken-Auflage 
Bei Insektenstichen und schlecht heilenden Wunden 
Frisches Knoblauchsrauken-Kraut zu einem Brei zerkleinern und auf die betroffene Stelle legen; mit einem Tuch fixieren und 30 Minuten wirken lassen; Auflage mehrmals erneuern. 

Wilde Karden-Tinktur ansetzen
von Kordula Müller 8. November 2025
Die unterstützenden Inhaltsstoffe der Wilden Karde stecken in der Wurzel, diese sollen entzündungshemmend und antibakteriell wirken.
Nachtkerzenwurzel
von Kordula Müller 7. November 2025
Früher hatte die Nachtkerze als Wurzelgemüse einen festen Platz im Gemüsegarten und noch heute liest man in alten Büchern von der „Schinkenwurz“.
Wurzeln graben
von Kordula Müller 7. November 2025
Die beste Zeit zum Graben von Wildkräuterwurzeln ist der Herbst und das zeitige Frühjahr – dann steckt die volle Pflanzenkraft in der Wurzel! Eine Merkhilfe ist: „Wurzeln gräbt man nur in Monaten mit R.“
Löwenzahnwurzel - jetzt Vorräte anlegen!
von Kordula Müller 7. November 2025
Jetzt im Herbst, noch bevor sich die Blätter des Löwenzahns zurückziehen, bis kurz vor der Blüte im späten Frühjahr kannst du die ganze Pflanze samt Wurzel ausgraben. Diese gesunde Wurzel gibt Dir Kraft für die kalte Jahreszeit!
Weihnachts-Oxymel
von Kordula Müller 2. November 2025
Verleihe deinem Weihnachtsfest eine besondere Note mit einem selbstgemachten zimtig-fruchtigen Weihnachtsoxymel! Dieses traditionelle Getränk aus Honig und Essig, verfeinert mit weihnachtlichen Gewürzen, ist nicht nur lecker, sondern auch gut für dein Immunsystem.
Der Schlehengin schmeckt pur, auf Eis oder mit einem Spritzer Tonic – und bringt den wilden Herbst i
von Kordula Müller 2. November 2025
SCHLEHENFRÜCHTE (Prunus spinosa) Sie enthalten eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe, die sowohl kulinarisch als auch in der Naturheilkunde geschätzt werden: Wichtige Inhaltsstoffe der Schlehen: Gerbstoffe – wirken adstringierend (zusammenziehend) , entzündungshemmend und antiseptisch Fruchtsäuren – wie Apfelsäure, unterstützen die Verdauung Vitamin C – stärkt das Immunsystem (bis zu 10 mg pro 100 g) Vitamin B1 – wichtig für Nerven und Stoffwechsel Flavonoide – antioxidativ und fiebersenkend Cumarinderivate – pflanzliche Aromastoffe Wirkung in der Naturheilkunde: Schlehen gelten als blutreinigend, harntreibend, fiebersenkend und magenstärkend.Besonders beliebt sind sie bei Erkältungen, Magenbeschwerden und zur Stärkung nach Infekten. SCHLEHENGIN – Wild & Aromatisch So verwandelst du sie in einen einzigartigen Gin: 500 g Schlehen 250 g brauner Zucker 700 ml hochwertiger Gin 1 kleines Stück Zimt oder eine Vanilleschote (optional) Zubereitung: Schlehen waschen und mit einer Gabel leicht anstechen. In ein großes, sauberes Glas geben und mit Zucker bedecken.Mit Gin auffüllen, gut verschließen und sanft schütteln. 6–8 Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen – gelegentlich schütteln.Danach abseihen, in schöne Flaschen füllen und genießen! Der Schlehengin schmeckt pur, auf Eis oder mit einem Spritzer Tonic – und bringt den wilden Herbst ins Glas. WiesenWuide Grüße Eure Kordula
Immun-Oxymel
von Kordula Müller 23. Oktober 2025
Dieses Oxymel (= Sauerhonig) ist ideal um dein Immunsystem zu unterstützen und zu stärken und gut durch den Winter und die Erkältungszeit zu kommen.
Alte Rituale, neu gebündelt – DIY-Salbeipäckchen
von Kordula Müller 29. September 2025
Ein duftender Gruß aus der Natur – perfekt für deine Räucherrituale oder als liebevolles Geschenk!
Eichel
von Kordula Müller 27. September 2025
Kann man Eicheln auch essen? Eicheln sind essbar, aber auch giftig. Die Eichel enthält im rohen Zustand einen sehr hohen Anteil an Gerbstoffen, die beim Verzehr zu starken Magen-Darm-Beschwerden wie Brechreiz, Bauchkrämpfen und Durchfall führen können. Die Eiche war früher ein Brotbaum, denn aus ihren Früchten wurde Mehl gemahlen und mit Getreide vermischt zu Brot verbacken oder zu Eichel-Kaffeeersatz (Muckefuck) vermahlen. In der Notzeit waren die Eicheln tatsächlich ein wichtiges Nahrungsmittel, denn sie enthalten reichlich Proteine, Kohlenhydrate (in Form von Stärke und Zucker) und Öle. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts müssen die Eicheln daher vor der Verarbeitung auf alle Fälle "entbittert" werden. Da die Gerbstoffe wasserlöslich sind, werden die geschälten Früchte daher solange ins Wasser gelegt, bis dieses sich nicht mehr verfärbt. Das kann dann schon mal 3 - 4 Tage dauern. Wie schäle ich die Eicheln? Beim Schälen kann man sich zwischen zwei Methoden entscheiden. Entweder schneidet man die rohen Eicheln auf. Ich schneide dazu die Kuppen oben und unten mit einem scharfen Messer ab, ritze die Schale der Länge nach auf und entferne dann die Schale. Oder man röstet sie erst für 15 min im Ofen und entfernt dann die Schale. Wie stelle ich Eichelmehl selber her? Die reifen Eicheln (ich sammle dazu die grünen Eicheln) nach dem Sammeln waschen. Darauf achten, dass keine Maden und Würmer sich darin befinden. Dann mit einem scharfen Messer schälen. Jetzt werden die Eicheln gewässert. Dazu die Eicheln in ein großes Glas geben und mit der doppelten Menge an Wasser bedecken. Täglich das Wasser wechseln und die Eicheln gut durchspülen, bis sich das Wasser nicht mehr braun verfärbt. Nach ca. 3 - 4 Tagen schmecken die Eicheln nur noch wenig bitter und können weiterverwendet werden. Für das Eichelmehl werden die Eicheln nun grob gehackt und auf einem Backblech oder mit einem Dörrgerät getrocknet. Sobald die Eicheln ganz getrocknet sind, werden sie in einer Getreidemühle oder für eine kleine Menge in einer Kaffeemühle fein zu Mehl vermahlen und dann entsprechend weiterverarbeitet. Nun wünsche ich Dir viel Spaß beim Nachmachen. Liebe Grüße Eure Kordula
Nachtkerze - Samen sammeln
von Kordula Müller 23. September 2025
Die geschmacklich an Sesam erinnernden Samen kannst Du in der Küche vielfältig verwenden. Im Brotteig, übers Müsli, in Gemüsegerichten, für Dips, in Smoothies usw..