Pflanzenportrait - Löwenzahn
Kordula Müller • 3. April 2025
Pflanzenportrait - Löwenzahn

Löwenzahn (Taraxacum officinalis)
Der Löwenzahn zählt wohl mit zu den bekanntesten und häufigsten Wildkräutern. Der an Bitterstoffen reiche Löwenzahn ist seit langem ein anerkanntes Heilkraut und hilft u. a. bei Leber- und Gallenbeschwerden. Doch auch in der Küche lassen sich mit Löwenzahn viele leckere Gerichte zubereiten.
Der Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum officinale)
ist ein Vertreter der Familie der Korbblütler. Neben nährstoffreichen Wiesen ist der Löwenzahn auch auf oder am Rand von landwirtschaftlichen Flächen, auf Nutztierweiden, auf Brachflächen und in jeder kleinen Fuge anzutreffen. Löwenzahnpflanzen kommen sowohl im Flachland als auch im Hochgebirge bis teilweise über 2.500 m Höhe vor.
Merkmale:
- Kräftige Pfahlwurzel: schwer aus der Erde zu bekommen, da sie tief und fest in der Erde steckt. Sie lockert den Boden rundherum auf und es halten sich sehr viele Regenwürmer beim ihm auf.
- Blätter: gezähnt daher hat er seinen Namen, Reißzähne wie die eines Löwen.
- Blüte: gelbe Korbblüte mit cal. 300 Zungenblüten, Blüte schließt sich bei schlechtem Wetter oder Regen, Pusteblume (Samen) wie kleine Fallschirme.
- Stängel: rund, hohl, unverzweigt, keine Blätter (eindeutiges Erkennungsmerkmal).
- Rundständige Blattrosette: Löwenzahn ist mehrjährig.
- Der weiße Milchsaft befindet sich in der Wurzel, in den Blättern und im Stängel und ist nicht giftig (macht Flecken auf den Kleidern, die sich schlecht wieder entfernen lassen), daher wurde den Kindern gesagt, der Löwenzahn ist giftig.
Der Löwenzahn hat einen sehr hohen Anteil an Bitterstoffen. „Was bitter im Mund, ist für den Magen gesund“.
Nicht sammeln sollte man auf überdüngten Flächen, da der Löwenzahn das Nitrat sehr gut speichern kann. Vorher waschen.
Während der Schwangerschaft wenig essen. Keinen Löwenzahn wegen der Bitterstoffe sollte man essen, bei Sodbrennen, bei Gallensteinen und bei Magenübersäuerung. Wer mag kann die Blätter vor dem Verzehr in Wasser einlegen, dann schmeckt er nicht mehr ganz so bitter.
Was kann ich aus dem Löwenzahn alles machen?
- Blätter: Tee frisch und getrocknet, Smoothie, Salat, Pesto (mit anderen Kräutern mischen, da er sehr bitter ist), Spinat.
- Stängel: halbieren und in Wasser kringeln sie sich, Röhrlsalat , Toping für den Salat, im Wasser eingelegt verschwinden ebenfalls die Bitterstoffe.
- Knospen: auch falsche Kapern genannt, ein Glas zur Hälfte mit Knospen füllen, in Essig und Wasser 1:1 einlegen, Gewürze dazugeben, 2-3 Wochen ziehen lassen, 1 Jahr im Kühlschrank haltbar; oder die Knospen in der Pfanne anbraten
- Wurzeln: im Herbst und im Frühjahr sammeln, die Wurzel ist ein Lebertonikum, wenn man z. B. ein paar Bier zu viel getrunken hat. Die Wurzel enthält Inulin (gut für Diabetiker), Kaffeeersatz (Muckefuck aus dem französischen) , Wurzelscheiben in der Pfanne anrösten und anschließend mahlen, Bitterstoffe (auch Wegwarte möglich).
- Blüten: Blütensalz; Löwenzahnhonig (Blüten vom Blütenboden (bitter) zupfen und mit Zucker einkochen, Honigartige Konsistenz, man benötigt ca. 2 Handvoll Blüten).
Volkstümliche Namen: Butterblume, Kuhblume Pisser, Brunzblume, Bettbrunzer wegen seiner wassertreibende Wirkung.
Er enthält
5 x mehr Eiweiß,
8 x mehr Vitamine,
2 x mehr Magnesium, Kalium und Phosphor
als ein herkömmlicher Kopfsalat.
„Ist der Löwenzahn da, lachen alle. Leber, Niere, Galle und Magen. Alle sind für seine Kräfte offen, dürfen auf Genesung hoffen.“
Meine Empfehlung:
3 - 5 frische Löwenzahn-Blätter pro Tag essen, bevor die Blüte aufgeht, dann hat er die beste Heilkraft.
Wuide Grüße
Eure Kordula

Kann man Eicheln auch essen? Eicheln sind essbar, aber auch giftig. Die Eichel enthält im rohen Zustand einen sehr hohen Anteil an Gerbstoffen, die beim Verzehr zu starken Magen-Darm-Beschwerden wie Brechreiz, Bauchkrämpfen und Durchfall führen können. Die Eiche war früher ein Brotbaum, denn aus ihren Früchten wurde Mehl gemahlen und mit Getreide vermischt zu Brot verbacken oder zu Eichel-Kaffeeersatz (Muckefuck) vermahlen. In der Notzeit waren die Eicheln tatsächlich ein wichtiges Nahrungsmittel, denn sie enthalten reichlich Proteine, Kohlenhydrate (in Form von Stärke und Zucker) und Öle. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts müssen die Eicheln daher vor der Verarbeitung auf alle Fälle "entbittert" werden. Da die Gerbstoffe wasserlöslich sind, werden die geschälten Früchte daher solange ins Wasser gelegt, bis dieses sich nicht mehr verfärbt. Das kann dann schon mal 3 - 4 Tage dauern. Wie schäle ich die Eicheln? Beim Schälen kann man sich zwischen zwei Methoden entscheiden. Entweder schneidet man die rohen Eicheln auf. Ich schneide dazu die Kuppen oben und unten mit einem scharfen Messer ab, ritze die Schale der Länge nach auf und entferne dann die Schale. Oder man röstet sie erst für 15 min im Ofen und entfernt dann die Schale. Wie stelle ich Eichelmehl selber her? Die reifen Eicheln (ich sammle dazu die grünen Eicheln) nach dem Sammeln waschen. Darauf achten, dass keine Maden und Würmer sich darin befinden. Dann mit einem scharfen Messer schälen. Jetzt werden die Eicheln gewässert. Dazu die Eicheln in ein großes Glas geben und mit der doppelten Menge an Wasser bedecken. Täglich das Wasser wechseln und die Eicheln gut durchspülen, bis sich das Wasser nicht mehr braun verfärbt. Nach ca. 3 - 4 Tagen schmecken die Eicheln nur noch wenig bitter und können weiterverwendet werden. Für das Eichelmehl werden die Eicheln nun grob gehackt und auf einem Backblech oder mit einem Dörrgerät getrocknet. Sobald die Eicheln ganz getrocknet sind, werden sie in einer Getreidemühle oder für eine kleine Menge in einer Kaffeemühle fein zu Mehl vermahlen und dann entsprechend weiterverarbeitet. Nun wünsche ich Dir viel Spaß beim Nachmachen. Liebe Grüße Eure Kordula

Oxymel (oxy = sauer, mel = Honig) ist eine nährstoffreiche Verbindung aus Apfelessig und Honig, auch Sauerhonig genannt. Verbindet man den Essen und den Honig zusätzlich mit heimischen Wildkräutern oder -früchten, entsteht ein wertvoller, alkoholfreier Kräuterauszug, der auch für Kinder geeignet ist.