Pflanzenportrait - Echtes Johanniskraut
Kordula Müller • 21. Mai 2024
Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Echtes Johanniskraut
(Hypericum perforatum) wird seit der Antike als Heilpflanze verwendet und geschätzt. Botanisch zählt die Pflanzenart zur Familie der Johanniskrautgewächse. Ursprünglich beheimatet ist das Echte Johanniskraut in Europa, Nordafrika und Zentralasien. Mittlerweile findet man es aber beinahe weltweit, vor allem an Wegrändern, Dämmen und in lichten Wäldern auf trockenen und kalkhaltigen Böden.
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Obwohl die Anwendungen mit Heilkräutern oft eine positive Wirkung auf Beschwerden haben, sollte man vor der Heilpflanzenanwendung Rücksprache mit seinem Arzt halten.
Die alternative Bezeichnung Tüpfel-Johanniskraut
sowie der lateinische Zusatz perforata
weisen darauf hin, dass die Blätter des Echten Johanniskrauts aussehen, als wären sie von winzigen Löchern durchzogen. In Wahrheit handelt es sich dabei aber um Drüsen, die ätherische Öle enthalten. Die weiteren Bezeichnungen Walpurgiskraut und Sonnwendkraut beziehen sich auf die Blütezeit der Pflanze, die meist um den Johannistag (24. Juni) herum beginnt. Daher ist auch die beste Sammelzeit
für das Johanniskraut die Zeit der Sonnenwende vom 21. bis 24. Juni.
Inhaltsstoffe
Anthocyane, ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Harz, Hyperforin, Hypericin,
Das Johanniskraut gehört zu den bekanntesten Heilpflanzen, wenn es um psychische Erkrankungen geht. Nicht nur der Psyche
leistet das Johanniskraut wertvolle Dienste, auch der Haut
hilft die Sonnenpflanze schnell und sanft.
Das Echte Johanniskraut kann folgende Heilwirkungen aufweisen:
- antidepressiv
- stressmindernd
- schlaffördernd
- entzündungshemmend
- wundheilungsfördernd
- antibakteriell
- zum Teil antiviral
In der Naturheilkunde werden Johanniskrautextrakte vor allem bei folgenden Beschwerden genutzt:
- Stress
- leichten Depressionen
- nervösen Unruhezuständen
- Sonnenbrand
- Wundbehandlung
- Verbrennungswunden
- Schwellungen
In der Ernährung
Johanniskraut wird nicht nur als Heilmittel verwendet, sondern ist auch ein gesundes Nahrungsmittel. Das gesamte blühende Kraut findet bei der Herstellung von Würzölen als aromatische Zutat Verwendung. Die jungen Triebspitzen und zarten Blätter können im Frühjahr in den Salat gemischt oder in Kräuterquark untergerührt werden. Eine hübsche essbare Dekoration sind die zarten gelben Blüten.
Johanniskrauttee
Der Tee wird aus dem blühenden Kraut gekocht. Dafür werden zwei Teelöffel des frischen oder getrockneten Krautes in einen Liter kaltes Wasser gegeben. Das Wasser mit dem Johanniskraut kurz aufkochen und dann sofort abseihen. Die Tagesdosis sollte nicht mehr als 3 Tassen betragen. Der Tee wird bei nervlicher Erschöpfung, Stimmungstiefs und Depressionen
getrunken. Zur Erholung nach schweren Krankheiten wird ebenfalls Johanniskrauttee empfohlen. In Schlaf- und Beruhigungstees ist Johanniskraut eine wichtige Zutat.
Johanniskrautöl
Wenn man die Blüten des Johanniskrauts zwischen den Fingern verreibt, tritt ein roter Saft
aus. Dieser kommt aus den Öldrüsen und enthält Hypericin, welches für die Rotfärbung verantwortlich ist. Johanniskrautöl, auch Rotöl
genannt, unterstützt die Erneuerung des Gewebes und wird bei Verbrennungen, Sonnenbrand, Wunden und Entzündungen der Haut
angewendet. Als linderndes Einreibemittel findet es auch bei Verspannungen Verwendung.
Johanniskrauttinktur
Johanniskrauttinktur wird bei denselben Beschwerden angewendet wie der Tee. Dazu das blühende Kraut sammeln, Blüten und Blätter vom Stängel streifen und in ein verschließbares Glas geben. Mit 40prozentigem Alkohol auffüllen, so dass das gesamte Kraut bedeckt ist. Verschließen und an einem mäßig warmen Ort stehen lassen. Ab und zu schütteln und nach vier Wochen abseihen und in eine dunkle Tropfflasche abseihen. Bei Bedarf dreimal täglich 20 Tropfen einnehmen.
Erkennungsmerkmale
Beim Echten Johanniskraut handelt es sich um eine mehrjährige ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20-30 cm erreichen kann und wächst an sonnigen, warmen Orten. Der oft rot überlaufene Stängel ist hart und fest, daher sollte für die Ernte eine Schere genutzt werden. Die Blätter des Johanniskrauts sehen länglich und leicht oval aus und gegenständig angeordnet. Die etwa 1 bis 2 cm Johanniskrautblätter enthalten zahlreiche Öldrüsen. Die markanten dunklen Punkte auf den Blättern sind so genannte Ölbehälter, die als Speicherorgan die ätherischen Öle des Johanniskrauts beinhalten. Sowohl die Blätter als auch die Stängel sind unbehaart. Die Blüten sind goldgelb und etwa 1-2 cm groß. Beim Zerreiben der Blüten tritt ein roter Saft hervor.
TIPP!
Das mehrjährige, anspruchslose Johanniskraut kannst Du auch in deinem Garten anbauen.
Achtung!
In der Schwangerschaft sollte Johanniskraut nur nach Absprache mit dem Arzt verwendet werden. Johanniskraut macht die Haut lichtdurchlässiger, und bei Lichtempfindlichen Personen kann die Einnahme in Kombination mit Sonnenbädern zu unangenehmen Hautrötungen führen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten ist eine Rücksprache ebenfalls mit dem Arzt zu empfehlen.
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Obwohl die Anwendungen mit Heilkräutern oft eine positive Wirkung auf Beschwerden haben, sollte man vor der Heilpflanzenanwendung Rücksprache mit seinem Arzt halten.

Kann man Eicheln auch essen? Eicheln sind essbar, aber auch giftig. Die Eichel enthält im rohen Zustand einen sehr hohen Anteil an Gerbstoffen, die beim Verzehr zu starken Magen-Darm-Beschwerden wie Brechreiz, Bauchkrämpfen und Durchfall führen können. Die Eiche war früher ein Brotbaum, denn aus ihren Früchten wurde Mehl gemahlen und mit Getreide vermischt zu Brot verbacken oder zu Eichel-Kaffeeersatz (Muckefuck) vermahlen. In der Notzeit waren die Eicheln tatsächlich ein wichtiges Nahrungsmittel, denn sie enthalten reichlich Proteine, Kohlenhydrate (in Form von Stärke und Zucker) und Öle. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts müssen die Eicheln daher vor der Verarbeitung auf alle Fälle "entbittert" werden. Da die Gerbstoffe wasserlöslich sind, werden die geschälten Früchte daher solange ins Wasser gelegt, bis dieses sich nicht mehr verfärbt. Das kann dann schon mal 3 - 4 Tage dauern. Wie schäle ich die Eicheln? Beim Schälen kann man sich zwischen zwei Methoden entscheiden. Entweder schneidet man die rohen Eicheln auf. Ich schneide dazu die Kuppen oben und unten mit einem scharfen Messer ab, ritze die Schale der Länge nach auf und entferne dann die Schale. Oder man röstet sie erst für 15 min im Ofen und entfernt dann die Schale. Wie stelle ich Eichelmehl selber her? Die reifen Eicheln (ich sammle dazu die grünen Eicheln) nach dem Sammeln waschen. Darauf achten, dass keine Maden und Würmer sich darin befinden. Dann mit einem scharfen Messer schälen. Jetzt werden die Eicheln gewässert. Dazu die Eicheln in ein großes Glas geben und mit der doppelten Menge an Wasser bedecken. Täglich das Wasser wechseln und die Eicheln gut durchspülen, bis sich das Wasser nicht mehr braun verfärbt. Nach ca. 3 - 4 Tagen schmecken die Eicheln nur noch wenig bitter und können weiterverwendet werden. Für das Eichelmehl werden die Eicheln nun grob gehackt und auf einem Backblech oder mit einem Dörrgerät getrocknet. Sobald die Eicheln ganz getrocknet sind, werden sie in einer Getreidemühle oder für eine kleine Menge in einer Kaffeemühle fein zu Mehl vermahlen und dann entsprechend weiterverarbeitet. Nun wünsche ich Dir viel Spaß beim Nachmachen. Liebe Grüße Eure Kordula

Oxymel (oxy = sauer, mel = Honig) ist eine nährstoffreiche Verbindung aus Apfelessig und Honig, auch Sauerhonig genannt. Verbindet man den Essen und den Honig zusätzlich mit heimischen Wildkräutern oder -früchten, entsteht ein wertvoller, alkoholfreier Kräuterauszug, der auch für Kinder geeignet ist.