Litha - Sommersonnenwende
Kordula Müller • 21. Mai 2024
Sommersonnenwende - der längste Tag, die kürzeste Nacht

An Litha
feiern wir den längsten Tag und die kürzeste Nacht
des Jahres. Die Sonne entfaltet zu dieser Zeit ihre größte Kraft. Wir fühlen uns angeregt, vitalisiert und voller Energie.
Der Tag der Sommersonnenwende fällt auf den 21. Juni.
Es wird als eines der ältesten Feste gefeiert. Die Sonne steht auf ihrem Höhepunkt und schreitet danach den Rückzug an. Die Tage werden wieder kürzer und die Schatten länger. Die Ernte wächst heran. Es ist der offizielle Beginn des Sommers.
Zur Sommersonnenwende werden Feuer
entzündet. Man huldigt noch einmal dem Sonnengott, bringt ihm Rauchopfer und begeht die zweite Jahreshälfte. Das Fest wurde von der Kirche lange bekämpft und schließlich umgestaltet und als Johannistag am 24. Juni gefeiert.
Das Johanniskraut
steht mit diesem Tag in besonderem Zusammenhang. Man sagt, dass es an diesem Tag gesammelt, die größte Heilkraft hat. Es werden die sogenannten Johannisfeuer entzündet. Es werden große Holzstapel, egal ob zu Johanni oder zu Litha meist auf hohen Bergen oder höher gelegenen Plätzen angezündet. Die Natur bietet uns prächtige Zutaten von Blüten, Kräutern, Hölzern, Gewürzen, Pflanzen und Früchten. Die Asche jener Feuer wird auf die Felder gestreut, damit sie fruchtbar werden. Liebespaare springen gemeinsam über das Feuer
und werfen Blumen in die Flammen. Wenn sie sich während des Sprunges an den Händen halten, ohne loszulassen, deutet dies auf eine dauerhafte Liebe hin. Das Springen durch das Feuer gilt als Reinigungsritual. An der Höhe des Sprunges wird auf gute oder schlechte Ernte geschlossen. Alles Alte, Unbrauchbare, Lebensbehindernde kann symbolisch ins Feuer geworfen werden. Das Hinabrollen brennender Sonnenräder über Hänge und das Schwingen von Fackeln im Kreis symbolisieren die ewige Drehung des Jahres-Rades.
Jetzt ist die ideale Zeit zum Sammeln von Heilkräutern. Viele Kräuter werden am besten in ihrer vollen Blüte und in den sonnigen Vormittagsstunden gesammelt. Dazu gehören u. a. Lindenblüten, Johanniskraut, Beifuß, Salbei, Thymian, Lavendel, Rosen und Ysop.
Die Heilpflanzen der Sommersonnwende:
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Das Johanniskraut hat gelbe Blüten und enthält einen tiefroten Fahrstoff, der uns vor allem im Winter die Kraft der Sonne schenkt. Johanniskraut ist ein pflanzliches Antidepressivum und verleiht Ruhe und Entspannung. Als Tee oder Öl (Rotöl) schenkt es uns seine wertvollen Inhaltsstoffe. Es wird traditionell am 24. Juni, am Johannitag, gepflückt. Da soll es am Höhepunkt seiner Kräfte sein.
Kamille (Matricaria recutita)
Die Kamille ist ein sanftes Heilkraut, das bei Verdauungsbeschwerden, Entzündungen im Mund- und der Magenschleimhaut. Als Tee oder Öl kann uns die Kamille hilfreich sein.
Thymian (Thymus vulgaris)
Thymian hat eine antiseptische, schleimlösende und beruhigende Wirkung.
Klettenlabkraut (Galium aparine)
Das Klettenlabkraut stärkt und regt den Lymphfluss an. Es eignet sich bei schwächenden Infektionskrankheiten und stärkt unsere Widerstandsfähigkeit.
Melisse (Melissa officinalis)
Die Melisse beruhigt und entspannt bei Stress, Nervosität und Kopfschmerzen.

Die Knoblauchsrauke (Allaria petiolata) - auch Knoblauchskraut genannt – ist unter Liebhabern von Wildkräutern keine Unbekannte. Der knoblauchartige, pfeffrige Geschmack kann in der Küche vielseitig verwendet werden. Es liefert uns wertvolle Vitamine und Mineralstoffe und wird sogar gelegentlich als Heilpflanze genutzt

Der Löwenzahn, der vielen auch als Butterblume oder Kuhblume ein Begriff sein dürfte, zählt wohl mit zu den bekanntesten und häufigsten Wildkräutern. Der an Bitterstoffen reiche Löwenzahn ist seit langem ein anerkanntes Heilkraut und hilft u. a. bei Leber- und Gallenbeschwerden. Doch auch in der Küche lassen sich mit Löwenzahn viele leckere Gerichte zubereiten.

Verschiedene Wildkräuter (Giersch, Löwenzahn, Knoblauchsrauke, Vogelmiere, Schafgarbe, Gundermann ... ) und essbare Blüten ( Gänseblümchen, Löwenzahnblütten, Stiefmütterchen, Veilchenblüten... ) aus dem eigenem Garten landen zur Zeit regelmäßig in meinen Salat. Das finde i ch momentan alles direkt vor meiner Haustür. Dazu mische ich die gesammelten und gewaschenen würzigen Wildkräuter aus meinem Garten zusätzlich noch mit einem Pflücksalat, einem grünem Salatkopf oder Feldsalat. Für Wildkräuterneulinge empfehle ich l angsam mit der täglichen Menge an Wildkräutern zu beginnen und die Kräutermenge nach und nach zu steigern, denn unser Körper muss sich erst langsam an die enthaltenen Bitterstoffe gewöhnen. Denn in den Wildkräutern steckt mehr drin, als in unseren kultivierten Salaten und das müssen wir erst mal verdauen. Ein paar Blätter reichen für den Anfang völlig aus, am besten täglich. Die bunten essbaren Blüten kommen zum Schluss über den Salat. Das Auge isst ja schließlich mit. Liebe Grüße Kordula von WIESENWUID