Pflanzenportrait - Goldnessel
Kordula Müller • 19. April 2024
Pflanzenportrait - Goldnessel

Die zur Familie der Lippenblütler gehörende GOLDNESSEL
(lat. Lamium galeobdolom) ist essbar und sehr schmackhaft.
Die goldgelben Blüten enthalten sehr viel Nektar – ein Grund, weshalb die Pflanze eine wichtige Bienenweide darstellt. Goldnesseln werden nicht umsonst auch als „Bienensaug“
bezeichnet und schmecken daher honigsüß. Vielleicht kennst Du den Geschmack ja noch aus deiner Kindheit, denn die Blüten haben viele Kinder schon immer gern ausgesaugt.
Aber auch die zarten silbrig-gefleckten Blätter
und jungen Triebe schmecken sowohl roh in Salaten als auch gekocht oder blanchiert etwa als Wildspinat.
Die Goldnessel schmeckt nicht nur sehr gut, sie enthält auch sehr viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Neben ätherischen Ölen, Flavonoiden und Saponinen sowie Gerb- und Schleimstoffe enthalten Goldnesseln Bor, Calcium, Eisen, Kalium, Kupfer, Magnesium, Phosphor, Schwefel und Zink.
Sie ist nicht nur als Gemüse, sondern auch als Heilpflanze vor allem bei Erkältungskrankheiten
sehr gefragt. Ein Aufguss aus ihren frischen Blüten oder Blättern soll entzündungshemmend und harntreibend wirken, auch werden der Pflanze antibakterielle Wirkungen nachgesagt. Du kannst die jungen Blätter auch trocknen und zusammen mit anderen Kräutern als selbst gemachte Kräuterteemischung genießen.

Kann man Eicheln auch essen? Eicheln sind essbar, aber auch giftig. Die Eichel enthält im rohen Zustand einen sehr hohen Anteil an Gerbstoffen, die beim Verzehr zu starken Magen-Darm-Beschwerden wie Brechreiz, Bauchkrämpfen und Durchfall führen können. Die Eiche war früher ein Brotbaum, denn aus ihren Früchten wurde Mehl gemahlen und mit Getreide vermischt zu Brot verbacken oder zu Eichel-Kaffeeersatz (Muckefuck) vermahlen. In der Notzeit waren die Eicheln tatsächlich ein wichtiges Nahrungsmittel, denn sie enthalten reichlich Proteine, Kohlenhydrate (in Form von Stärke und Zucker) und Öle. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts müssen die Eicheln daher vor der Verarbeitung auf alle Fälle "entbittert" werden. Da die Gerbstoffe wasserlöslich sind, werden die geschälten Früchte daher solange ins Wasser gelegt, bis dieses sich nicht mehr verfärbt. Das kann dann schon mal 3 - 4 Tage dauern. Wie schäle ich die Eicheln? Beim Schälen kann man sich zwischen zwei Methoden entscheiden. Entweder schneidet man die rohen Eicheln auf. Ich schneide dazu die Kuppen oben und unten mit einem scharfen Messer ab, ritze die Schale der Länge nach auf und entferne dann die Schale. Oder man röstet sie erst für 15 min im Ofen und entfernt dann die Schale. Wie stelle ich Eichelmehl selber her? Die reifen Eicheln (ich sammle dazu die grünen Eicheln) nach dem Sammeln waschen. Darauf achten, dass keine Maden und Würmer sich darin befinden. Dann mit einem scharfen Messer schälen. Jetzt werden die Eicheln gewässert. Dazu die Eicheln in ein großes Glas geben und mit der doppelten Menge an Wasser bedecken. Täglich das Wasser wechseln und die Eicheln gut durchspülen, bis sich das Wasser nicht mehr braun verfärbt. Nach ca. 3 - 4 Tagen schmecken die Eicheln nur noch wenig bitter und können weiterverwendet werden. Für das Eichelmehl werden die Eicheln nun grob gehackt und auf einem Backblech oder mit einem Dörrgerät getrocknet. Sobald die Eicheln ganz getrocknet sind, werden sie in einer Getreidemühle oder für eine kleine Menge in einer Kaffeemühle fein zu Mehl vermahlen und dann entsprechend weiterverarbeitet. Nun wünsche ich Dir viel Spaß beim Nachmachen. Liebe Grüße Eure Kordula

Oxymel (oxy = sauer, mel = Honig) ist eine nährstoffreiche Verbindung aus Apfelessig und Honig, auch Sauerhonig genannt. Verbindet man den Essen und den Honig zusätzlich mit heimischen Wildkräutern oder -früchten, entsteht ein wertvoller, alkoholfreier Kräuterauszug, der auch für Kinder geeignet ist.