Pflanzenportrait - Stinkender Storchenschnabel
Kordula Müller • 28. Mai 2022
Pflanzenportrait: Stinkender Storchenschnabel

Eine interessante Pflanze aus der Familie der Storchschnabelgewächse ist der 'Stinkende Storchschnabel' , der für seinen herben Geruch bekannt ist. Es wird auch
Ruprechtskraut genannt, benannt nach dem heiligen Ruprecht, der Bischof und Landesheiliger in Salzburg war.
Eine nette Legende beschreibt die Entstehung des wissenschaftlichen Namens 'Geranium robertianum'.
Carl Linné hat als erster das Ruprechtskraut beschrieben und benannt. Als Linné das Kraut bestimmen wollte, musste er bei dem unangenehmen Geruch der Pflanze an seinen unsympathischen Bekannten Robert denken, der wohl etwas übel roch und benannte diese Pflanze nach ihm.
Der gesamte oberirdische Teil des Ruprechtskrauts ist essbar, spielt in der Ernährung allerdings wegen seines bitteren Geschmacks nur eine untergeordnete Rolle. Frische Blüten und Knospen lassen sich zur Dekoration von Salaten, Vorspeisen und Suppen verwenden.
Das Ruprechtskraut ist besonders reich an Gerb- und Bitterstoffen. Seine entzündungshemmenden, zusammenziehenden und wundheilenden Eigenschaften machen das Kraut zu einem idealen Erste-Hilfe-Mittel gegen kleine Wunden und Entzündungen. Zudem wirkt das Ruprechtskraut krampflösend und schmerzlindernd sowie gegen Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Krämpfe und Magenschmerzen.
Auf der psychischen Ebene kann es dabei helfen, alte Traumata oder Schockzustände aufzulösen. Das Kraut und die Wurzel können außerdem auch bei Melancholie und Kummer gemütsaufhellend wirken. Aus diesem Grund eignet sich die Ruprechtskraut-Tinktur als Rescue-Tropfen
mit einer ähnlichen Anwendung wie die bekannten Bach-Blüten Notfalltropfen.

Kann man Eicheln auch essen? Eicheln sind essbar, aber auch giftig. Die Eichel enthält im rohen Zustand einen sehr hohen Anteil an Gerbstoffen, die beim Verzehr zu starken Magen-Darm-Beschwerden wie Brechreiz, Bauchkrämpfen und Durchfall führen können. Die Eiche war früher ein Brotbaum, denn aus ihren Früchten wurde Mehl gemahlen und mit Getreide vermischt zu Brot verbacken oder zu Eichel-Kaffeeersatz (Muckefuck) vermahlen. In der Notzeit waren die Eicheln tatsächlich ein wichtiges Nahrungsmittel, denn sie enthalten reichlich Proteine, Kohlenhydrate (in Form von Stärke und Zucker) und Öle. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts müssen die Eicheln daher vor der Verarbeitung auf alle Fälle "entbittert" werden. Da die Gerbstoffe wasserlöslich sind, werden die geschälten Früchte daher solange ins Wasser gelegt, bis dieses sich nicht mehr verfärbt. Das kann dann schon mal 3 - 4 Tage dauern. Wie schäle ich die Eicheln? Beim Schälen kann man sich zwischen zwei Methoden entscheiden. Entweder schneidet man die rohen Eicheln auf. Ich schneide dazu die Kuppen oben und unten mit einem scharfen Messer ab, ritze die Schale der Länge nach auf und entferne dann die Schale. Oder man röstet sie erst für 15 min im Ofen und entfernt dann die Schale. Wie stelle ich Eichelmehl selber her? Die reifen Eicheln (ich sammle dazu die grünen Eicheln) nach dem Sammeln waschen. Darauf achten, dass keine Maden und Würmer sich darin befinden. Dann mit einem scharfen Messer schälen. Jetzt werden die Eicheln gewässert. Dazu die Eicheln in ein großes Glas geben und mit der doppelten Menge an Wasser bedecken. Täglich das Wasser wechseln und die Eicheln gut durchspülen, bis sich das Wasser nicht mehr braun verfärbt. Nach ca. 3 - 4 Tagen schmecken die Eicheln nur noch wenig bitter und können weiterverwendet werden. Für das Eichelmehl werden die Eicheln nun grob gehackt und auf einem Backblech oder mit einem Dörrgerät getrocknet. Sobald die Eicheln ganz getrocknet sind, werden sie in einer Getreidemühle oder für eine kleine Menge in einer Kaffeemühle fein zu Mehl vermahlen und dann entsprechend weiterverarbeitet. Nun wünsche ich Dir viel Spaß beim Nachmachen. Liebe Grüße Eure Kordula

Oxymel (oxy = sauer, mel = Honig) ist eine nährstoffreiche Verbindung aus Apfelessig und Honig, auch Sauerhonig genannt. Verbindet man den Essen und den Honig zusätzlich mit heimischen Wildkräutern oder -früchten, entsteht ein wertvoller, alkoholfreier Kräuterauszug, der auch für Kinder geeignet ist.