Pflanzenportrait - Weißdorn
Kordula Müller • 23. September 2025
Weißdorn - Baum des Herzens

Die Hecke, die im Märchen von Dornröschen
das Schloss umgab, war aus Weißdorn. Unsere Vorfahren glaubten, wenn sie durch eine Weißdornhecke schlüpfen konnten, wären sie alle Krankheiten los. Bei den Kelten, Germanen, Christen und Römern war der Weißdorn eine heilige Pflanze. Die roten Früchte wurden früher von der ärmeren Bevölkerung gegessen und dienten in Notzeiten als Mus und getrocknet als Mehlzusatz.
Der Weißdorn (Crataegus, Fam. Rosengewächse)
ist ein ‚Baum des Herzens‘. Er enthält Inhaltsstoffe, die unser Herz stärken und schützen. Gerade in unserer stressigen Zeit ist er eine sehr wertvolle Pflanze. In der Volksheilkunde wird er als Tee oder Tinktur bei Kreislaufbeschwerden, Schlafstörungen, Herzschwäche und auch bei Liebeskummer
eingesetzt.
Inzwischen kannst du viele Fertigpräparate in der Apotheke kaufen. Aber warum kaufen, wenn du es auch kostenlos in der Natur finden und sammeln kannst. Du erkennst den Weißdorn an seiner typischen Blattform, an spitzen Dornen
und den weißen Blüten im Frühjahr. Wie bei allen Rosengewächsen enthalten die Samen des Weißdorns Blausäure.
Die weißen Blüten und die jungen Blätter des Weißdorns sind am wirksamsten zur Unterstützung des Herzens, aber auch die Beeren werden zu Heilzwecken verwendet. Bei jungen, gestressten Menschen schützen die Inhaltsstoffe den Herzmuskel vor vorzeitigem Verschleiß, bei älteren Menschen beleben und schützen sie das Herz. Weißdorn ist sehr gut verträglich, Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Bei Stress, Schlafstörungen, zu hohem oder zu niedrigem Blutdruck und Herzschwäche
kannst Du einen Weißdorntee unterstützend trinken.
In der Küche kannst du Blüten, Blätter und Beeren verwenden. Die Vitamin-C-haltigen Früchte
kannst Du zu Mus verarbeiten oder in Fruchtaufstriche mit anderen Wildfrüchten mit einarbeiten. Auch die zarten Blätter des Weißdorns schmecken im Frühjahr im Salat. Sie werden auch zur Herstellung von Kräuterweinen verwendet. Die aromatischen weißen Blüten können in Desserts verarbeitet oder als essbare Dekoration verwendet werden.
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Obwohl die Anwendungen mit Heilkräutern oft eine positive Wirkung auf Beschwerden haben, solltest Du vor der Heilpflanzenanwendung Rücksprache mit Deinem Arzt halten.
Wiesenwuide Grüße
Eure Kordula

Kann man Eicheln auch essen? Eicheln sind essbar, aber auch giftig. Die Eichel enthält im rohen Zustand einen sehr hohen Anteil an Gerbstoffen, die beim Verzehr zu starken Magen-Darm-Beschwerden wie Brechreiz, Bauchkrämpfen und Durchfall führen können. Die Eiche war früher ein Brotbaum, denn aus ihren Früchten wurde Mehl gemahlen und mit Getreide vermischt zu Brot verbacken oder zu Eichel-Kaffeeersatz (Muckefuck) vermahlen. In der Notzeit waren die Eicheln tatsächlich ein wichtiges Nahrungsmittel, denn sie enthalten reichlich Proteine, Kohlenhydrate (in Form von Stärke und Zucker) und Öle. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts müssen die Eicheln daher vor der Verarbeitung auf alle Fälle "entbittert" werden. Da die Gerbstoffe wasserlöslich sind, werden die geschälten Früchte daher solange ins Wasser gelegt, bis dieses sich nicht mehr verfärbt. Das kann dann schon mal 3 - 4 Tage dauern. Wie schäle ich die Eicheln? Beim Schälen kann man sich zwischen zwei Methoden entscheiden. Entweder schneidet man die rohen Eicheln auf. Ich schneide dazu die Kuppen oben und unten mit einem scharfen Messer ab, ritze die Schale der Länge nach auf und entferne dann die Schale. Oder man röstet sie erst für 15 min im Ofen und entfernt dann die Schale. Wie stelle ich Eichelmehl selber her? Die reifen Eicheln (ich sammle dazu die grünen Eicheln) nach dem Sammeln waschen. Darauf achten, dass keine Maden und Würmer sich darin befinden. Dann mit einem scharfen Messer schälen. Jetzt werden die Eicheln gewässert. Dazu die Eicheln in ein großes Glas geben und mit der doppelten Menge an Wasser bedecken. Täglich das Wasser wechseln und die Eicheln gut durchspülen, bis sich das Wasser nicht mehr braun verfärbt. Nach ca. 3 - 4 Tagen schmecken die Eicheln nur noch wenig bitter und können weiterverwendet werden. Für das Eichelmehl werden die Eicheln nun grob gehackt und auf einem Backblech oder mit einem Dörrgerät getrocknet. Sobald die Eicheln ganz getrocknet sind, werden sie in einer Getreidemühle oder für eine kleine Menge in einer Kaffeemühle fein zu Mehl vermahlen und dann entsprechend weiterverarbeitet. Nun wünsche ich Dir viel Spaß beim Nachmachen. Liebe Grüße Eure Kordula

Oxymel (oxy = sauer, mel = Honig) ist eine nährstoffreiche Verbindung aus Apfelessig und Honig, auch Sauerhonig genannt. Verbindet man den Essen und den Honig zusätzlich mit heimischen Wildkräutern oder -früchten, entsteht ein wertvoller, alkoholfreier Kräuterauszug, der auch für Kinder geeignet ist.