Wilde Leckerei - Kekse mit Dost
Kordula Müller • 16. Juli 2021
Eine Wilde Leckerei - Dostkekse

Dost (Lat. Origanum vulgare)
ist ein sehr aromatisches Gewürzkraut und ist verwandt mit dem beliebten Küchenkraut Majoran. Zudem ist er ein hilfreiches Heilkraut, welches schon im Mittelalter gebräuchlich war und neben Krankheiten auch vor Dämonen sowie bösen Geistern schützen sollte. Auf Bienen und Schmetterlinge üben die Blüten eine große Anziehungskraft aus und werden reichlich von ihnen besucht. Er ist eine tolle Bienenpflanze. Er enthält folgende Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe und Harze.-
Dost wurde als Schutz vor bösen Mächten in den Brautschuh gelegt und in den Brautstrauß gebunden. Er wurde im Mittelalter als wichtige Hexenabwehrpflanze angesehen und sollte vor dem Teufel schützen Dost soll das Krau sein, das Kummer verschwinden lässt einen wieder aufrichtet und den Menschen fröhlich macht. Aus diesem Grund trägt die Pflanze auch den Namen Wohlgemuth.
Anwendungen:
Wilder Majoran gehört zu den Bettstrohkräutern, die früher den Frauen zur Geburt ins Bett gelegt wurden. Dies rührt wahrscheinlich von seinen krampflösenden und antiseptischen Eigenschaften her. Außerdem regt Dost den Milchfluss an und soll den Menschen fröhlich und wohlgemut machen.
Ernährung:
Zum Würzen lässt sich Dost sehr vielseitig einsetzen. Er wird ähnlich wie Oregano aus dem Gewürzregal verwendet, ist aber nicht so stark im Geschmack. So passt er besonders gut zu Pizza, Pastasaucen, Salaten, aber auch zu Gemüse- und Käsegerichten. Traditionell werden die blühenden Zweige zur Mittagszeit gesammelt und frisch verwendet oder getrocknet. Als Gewürz dienen sowohl die Blüten als auch die Blätter. Für Gewürzsalz eignet sich Dost ebenso hervorragend. Mehr zu Wildkräuter-Gewürzsalz findest du hier.
Heilende Anwendungen
Die stimulierende Wirkung des Dost auf unser Nervensystem kann gut für ein Kräuterkissen genutzt werden. Darüber hinaus kann er Traurigkeit und leichte Depressionen vertreiben. Früher wurde Dost auch zum Brauen von Heilbieren verwendet, da er krampflösend und verdauungsanregend wirkt.
Tee:
Gegen Husten, Verdauungstörungen, besonders Blähungen und Völlegefühl sowie Mund- und Rachenentzündungen kann ein Tee mit Dost helfen. Außerdem wirkt der Tee schmerzstillend sowie krampflösend und kann bei Unterleibskrämpfen und Gallenbeschwerden angewendet werden.
Rezept für die Dostkekse:
2 Eiweiße aufschlagen
150g geriebene Haselnüsse oder Mandeln dazugeben
100g braunen Zucker
Geriebene Schale eine Bio-Zitrone
1 Handvoll Blätter und Blütenspitzen des Dost
Bei ca. 150 Grad im Ofen 15-20 Minuten backen. Ich habe Sie noch mit dunkler Schokolade und Blütenspitzen dekoriert.
Lasst es Euch schmecken und viel Spaß mit dem Dost.
Liebe Grüße
Eure Kordula

Kann man Eicheln auch essen? Eicheln sind essbar, aber auch giftig. Die Eichel enthält im rohen Zustand einen sehr hohen Anteil an Gerbstoffen, die beim Verzehr zu starken Magen-Darm-Beschwerden wie Brechreiz, Bauchkrämpfen und Durchfall führen können. Die Eiche war früher ein Brotbaum, denn aus ihren Früchten wurde Mehl gemahlen und mit Getreide vermischt zu Brot verbacken oder zu Eichel-Kaffeeersatz (Muckefuck) vermahlen. In der Notzeit waren die Eicheln tatsächlich ein wichtiges Nahrungsmittel, denn sie enthalten reichlich Proteine, Kohlenhydrate (in Form von Stärke und Zucker) und Öle. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts müssen die Eicheln daher vor der Verarbeitung auf alle Fälle "entbittert" werden. Da die Gerbstoffe wasserlöslich sind, werden die geschälten Früchte daher solange ins Wasser gelegt, bis dieses sich nicht mehr verfärbt. Das kann dann schon mal 3 - 4 Tage dauern. Wie schäle ich die Eicheln? Beim Schälen kann man sich zwischen zwei Methoden entscheiden. Entweder schneidet man die rohen Eicheln auf. Ich schneide dazu die Kuppen oben und unten mit einem scharfen Messer ab, ritze die Schale der Länge nach auf und entferne dann die Schale. Oder man röstet sie erst für 15 min im Ofen und entfernt dann die Schale. Wie stelle ich Eichelmehl selber her? Die reifen Eicheln (ich sammle dazu die grünen Eicheln) nach dem Sammeln waschen. Darauf achten, dass keine Maden und Würmer sich darin befinden. Dann mit einem scharfen Messer schälen. Jetzt werden die Eicheln gewässert. Dazu die Eicheln in ein großes Glas geben und mit der doppelten Menge an Wasser bedecken. Täglich das Wasser wechseln und die Eicheln gut durchspülen, bis sich das Wasser nicht mehr braun verfärbt. Nach ca. 3 - 4 Tagen schmecken die Eicheln nur noch wenig bitter und können weiterverwendet werden. Für das Eichelmehl werden die Eicheln nun grob gehackt und auf einem Backblech oder mit einem Dörrgerät getrocknet. Sobald die Eicheln ganz getrocknet sind, werden sie in einer Getreidemühle oder für eine kleine Menge in einer Kaffeemühle fein zu Mehl vermahlen und dann entsprechend weiterverarbeitet. Nun wünsche ich Dir viel Spaß beim Nachmachen. Liebe Grüße Eure Kordula

Oxymel (oxy = sauer, mel = Honig) ist eine nährstoffreiche Verbindung aus Apfelessig und Honig, auch Sauerhonig genannt. Verbindet man den Essen und den Honig zusätzlich mit heimischen Wildkräutern oder -früchten, entsteht ein wertvoller, alkoholfreier Kräuterauszug, der auch für Kinder geeignet ist.